Die Sonne scheint, der Hund freut sich auf einen Ausflug und man selbst würde gern mal wieder Fahrradfahren. Zum Glück lässt sich das miteinander verbinden. Welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten, wie du dem Hund das Laufen am Fahrrad beibringst und was Du beachten solltest, damit der Ausflug auf zwei Rädern und vier Pfoten für Mensch und Tier sicher ist, erfährst Du hier.

Ein Tipp vorneweg: Bullys sind nicht unbedingt die Sportskanonen unter den Hunderassen. Alleine schon durch ihr Gewicht werden die Gelenke sehr stark belastet. Nur sportlich aktive Bullys kann man beim Fahrrad fahren nebenher laufen lassen. Meine Diva würde die Alternative mit dem „Fahrradanhänger“ besser finden!

Um die rechtliche Frage gleich vorweg zu beantworten: Das Fahrradfahren mit Hund ist grundsätzlich nach Paragraph 28, Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung, erlaubt, sofern weder Tier noch Halter:in den Verkehr dabei gefährden. Aber auch wenn es von Rechts wegen erlaubt ist, Hunde am Fahrrad zu führen, sollten verantwortungsvolle Hundehalter:innen beachten, dass einige Vierbeiner aufgrund von Größe, Alter oder Verfassung besser auf den Hundekorb oder Fahrradanhänger für Hunde ausweichen sollten.

Ist mein Hund für eine Fahrradtour geeignet?

Grundsätzlich kann jeder Hund mit auf die Fahrradtour gehen. Aber nicht jeder sollte neben dem Rad herlaufen. Generell gilt die Regel, dass nur ausgewachsene und gesunde Hunde neben dem Fahrrad mitlaufen dürfen. Tiere sollten dafür mindestens zwölf bis 24 Monate alt sein. Dann sind die Knochen stabil genug, um der Belastung Stand zu halten.

Alte Hunde haben oft gesundheitliche Einschränkungen und sollten besser nicht mehr neben dem Fahrrad herlaufen. Die Rasse spielt ebenfalls eine Rolle: Kurzbeinige Hunde wie Dackel können ein solches Tempo kaum durchhalten und kurzköpfige Rassen wie Französische Bulldoggen leiden zu schnell unter Atemnot. Diese Tiere sollten daher im Korb an der Radtour teilnehmen. Große und schwere Hunde (über 20 Kilogramm) haben häufig Gelenkprobleme und Schwierigkeiten, auf dem Asphalt zu laufen. Generell eignet sich ein weicher Boden immer besser zum Laufen für den Hund. Letztlich können aber auch Hunde mit einem ausgeprägten Jagdtrieb problematisch sein, da diese durch plötzliches Lossprinten eine Gefahr darstellen können. Wichtig dabei: Oft kann der Jagdinstinkt auch gerade durch das höhere Tempo beim Fahrradfahren erst animiert werden.

Allgemein ist zu empfehlen, den Hund vorher von einem Tierarzt oder einer Tierärztin untersuchen zu lassen und so auf Nummer sicher zu gehen und beispielsweise auch Herz-Kreislauf-Probleme auszuschließen.

Wie kann ich meinen Hund an das Fahrradfahren gewöhnen?

Bei anderen Radfahrer:innen und ihren Hunden sieht das Zusammenspiel meist so einfach aus, dass man schnell vergisst, wie viel Übung dazu gehört. Um das Haustier an das Fahrrad zu gewöhnen, sollte man das Rad anfangs nur schieben. Der Hund sollte dabei immer auf Höhe des Sattels bleiben und wie beim Bei-Fuß-Laufen nicht plötzlich lospreschen. Dabei lernt das Tier das Fahrrad und seine Geräusche kennen. Auch Kommandos wie etwa „schnell“, „langsam“, „links“, „rechts“, „stopp“ oder ein Signal zum Losgehen können in dieser Phase geübt werden. Mit diesen ersten Übungen kann man bereits im Welpenalter beginnen.

Sobald sich der Hund an das Fahrrad gewöhnt hat und beim Laufen zuverlässig auf Höhe des Sattels bleibt, kann man sich auf das Fahrrad schwingen und mit langsamem Fahren starten. Hierfür eignen sich gerade zu Beginn Wege mit möglichst wenig Betrieb. Im Idealfall hilft dabei eine andere Person aus, die notfalls sowohl das Fahrrad stützen als auch den Hund beobachten und kontrollieren kann. Hier werden nun die erlernten Befehle wichtig, damit Richtungsänderungen durchgeführt und Hindernisse umfahren werden können und der Hund jederzeit sprachlich gelenkt werden kann. Auch im Tempo kann ein bisschen variiert werden, sodass die perfekte Geschwindigkeit gefunden wird – der Hund sollte im Durchschnitt nicht über einen leichten Trab hinauskommen.

Mit der Zeit wird die Zusammenarbeit immer besser und vorsichtig können Tempo und Dauer der Radtouren erhöht werden. Dabei gilt es zu beachten, dass auch der Hund erst eine entsprechende Kondition aufbauen muss. Die Steigerung sollte also immer gemächlich erfolgen. Sowohl bei der Fahrt als auch zwischen zwei Fahrten sollten ausreichend Pausen gemacht werden. Der Vierbeiner kann sich so nicht nur erholen, sondern auch erleichtern und ein wenig in der Umgebung schnüffeln. Selbstverständlich muss für diese Pausen ausreichend Wasser für Mensch und Tier mitgebracht werden. Auch ein Erste-Hilfe-Set für eventuelle Verletzungen sollte immer dabei sein.

So baust du das Fahrrad-Training mit dem Hund auf:

  • allgemeines Bei-Fuß-Gehen
  • Mitlaufen am geschobenen Rad
  • Kommandos zu Richtungs- oder Tempoveränderungen lernen
  • Mitlaufen am langsam gefahrenen Rad (im Idealfall mit Partner:in)
  • langsame Steigerung von Tempo und Dauer der Tour
  • dabei immer an regelmäßige Pausen zum Ausruhen, Trinken und Schnüffeln denken

Sicherheit für Hund, Mensch und Verkehr

Um die Gesundheit des Hundes zu schützen, sollten Fahrradtouren am besten auf Feldwegen statt auf Asphalt und nicht an heißen oder schwülen Tagen stattfinden. Empfehlenswert sind im Sommer zudem eher die kühleren Morgen- und Abendstunden. Im Dunkeln sorgen Reflektoren oder Lichter für weitere Sicherheit. Außerdem sollten Halter:innen nach einer Tour die Pfoten des Hundes regelmäßig überprüfen und im Idealfall mit Pfotenbalsam behandeln, da diese stark belastet werden.

Eine Leinenpflicht gilt nur, wenn die örtlichen Bestimmungen dies vorsehen. Es empfiehlt sich, eine einfache lange Leine oder eine spezielle Fahrradleine zu wählen, keine Flexileine. Unter keinen Umständen sollte man die Leine am Lenker befestigen, da daraus bei Hindernissen oder Ausweichmanövern schnell eine Gefahr für Mensch und Tier entstehen kann.

Zu empfehlen ist ein Leinenhalter (auch Fahrrad-Abstandhalter oder Sprinter genannt), der am Fahrrad angebracht wird. So sind beide Hände frei zur Bedienung des Fahrrads und der Hund wird dennoch automatisch auf Abstand zum Rad gehalten. Ein Hundegeschirr statt eines Halsbandes mindert außerdem das Verletzungs-Risiko bei Vollbremsungen.

Alternativen: Fahrradkorb oder Fahrradanhänger für den Hund

Wenn der Hund nicht geeignet zum Mitlaufen neben dem Fahrrad ist, gibt es Alternativen, um dennoch eine gemeinsame Tour zu starten.

Für kleine Hunde empfiehlt sich etwa die Anschaffung eines Fahrradhundekorbes. Hunde fast aller Größenklassen können aber auch in einem speziellen Fahrradanhänger mitfahren. Für beides gilt jedoch ebenfalls, dass es eine Eingewöhnungszeit braucht. So sollte der Anhänger zuerst als unbeweglicher Schlafplatz in der Wohnung angeboten werden, zu dem durch Leckerli oder Spielzeug eine positive Verbindung entsteht. Ist dieser Platz akzeptiert, kann der Vierbeiner die Erfahrung machen, dass sein Ruheort sich durch langsames Schieben bewegt. Das Fahrrad erst nur zu schieben und das Tempo später langsam zu erhöhen, empfiehlt sich auch hier. Ebenso sollten die Pausen zum Schnüffeln und Trinken weiterhin regelmäßiger Bestandteil jeder Tour sein.

Letztlich sind außerdem die eigene Konstitution und das eigene Fahrrad zu beachten. Zum einen braucht man eine gewisse Kondition und Kraft, um den Hund zu ziehen. Gerade wenn man einen großen Hund hat, können Hund und Anhänger gemeinsam viele Kilo auf die Waage bringen. Wobei der Gesetzgeber eine Gewichtsobergrenze eingeführt hat: Nach europäischer Norm DIN EN 15918 dürfen Anhänger und Hund zusammen nicht mehr als 60 Kilogramm wiegen. Zum anderen: nicht jedes Fahrrad ist mit jedem Anhänger kompatibel, hierauf sollte man beim Kauf achten.

Damit das Fahrradfahren Hund und Halter:innen Spaß macht, der Hund gesund bleibt und der Ausflug auf zwei Rädern für alle beteiligten Verkehrsteilnehmer:innen sicher ist, gibt es also ein paar Dinge zu beachten. Mit den beschriebenen Tipps und etwas Geduld ist das aber gut zu bewerkstelligen.

ich bin müde
ich bin müde!

Ich stelle mir gerade folgendes Bid vor. Meine Yoko mit 37 kg und 52 cm Stockmaß vor mir in einem Hundekörbchen. Den Kampf, bis ich Yoko im Körbchen hätte und die Heiligsprechungen, bis das Ganze klappen sollte.

Quellenhinweis: Uelzener Versicherung

Categories:

Tags:

3 Beiträge

  1. Kugel mich grad am Boden bei der Vorstellung, wie du das vollführst. Und beim Fahren hast dann die ganze Zeit Diva’s Gesicht vor der Nase 🤣🤣🤣

  2. Wenn man von Hunden spricht, werden in der Regel ja nur die „Fußhupen“; also die kleinen Rassen genannt. Deshalb veröffentlich ich auch gerne Artikel, die meiner Diva nicht entsprechen würden. Diese Webseite ist ja für jeden lesbar. Hundehalter mit mittleren oder großen Hunden schmunzeln eh gerne über manche Artikel, die im Internet veröffentlicht werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.